IMMOMATIK – Die Entwicklung einer BIM konformen Dateninfrastruktur für das Facility-Management

7. Juni 2018

„BIM- und GIS-konforme Dienste für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft“

map topomatik  und die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden starten das gemeinsame Forschungsprojekt „BIM- und GIS-konforme Dienste für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft“ – kurz IMMOMATIK genannt.

BIM im Immobilienbetrieb

BIM (building information modeling) ist eines der zentralen Themen der Bau- und Immobilienwirtschaft. Als Methode der optimierten, softwareunterstützten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Bauwerken wird BIM bisher jedoch nur in der Planung und teilweise bereits beim Bauen angewendet. Bei den Betreibern von Immobilien ist BIM bisher noch zu wenig bekannt und die Umsetzungsmöglichkeiten sind nicht vorhanden. Dabei sollte BIM sich auf den gesamten Lebenszyklus, auch einer bestehenden Immobilie anwenden lassen. Das wäre sinnvoll, denn 80% der Kosten, die ein Bauwerk verursacht, entstehen in der Betriebsphase.

Die Notwendigkeit für eine Umsetzung von BIM auch beim Immobilienbetrieb wird von Expertenseite ausdrücklich formuliert. Vom Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Niedersachsen und Bremen wird BIM im Rahmen der digitalen Transformation sogar als eine der zentralen Herausforderungen benannt.

Standardisierung der Datenübertragung

Doch die Probleme für eine Umsetzung sind vielseitig: Häufig ist es den Unternehmen nicht möglich, zeitnah valide Auskunft über technisch/bauliche Bestands- und Ausstattungsdaten Auskunft zu erteilen. Diese Daten sind nicht vorhanden, auf verschiedene Stellen verteilt oder schlecht gepflegt. Ferner wird die Erfassung und die Haltung der Ausstattungsdaten überwiegend in Excel Listen oder innerhalb der ERP-Systeme durchgeführt. Je nach ERP-, Berater- oder anwendungsspezifischem Schwerpunkt entstehen dabei Insellösungen, die den Anforderungen an ein digitalisiertes Unternehmen nicht genügen. Die Definition von Schnittstellen zu Kooperationspartnern und eine Standardisierung der Datenübertragung wird also eine der wichtigsten Forderungen sein.

Prof. Dr. Christian Clemen von der HTW  und Sven Axt von map topomatik nehmen sich gemeinsam diesem Thema an. Als Mitarbeiter von Seiten des Unternehmens map werden Stefan Jacob und Florian Moritz an dem Projekt mit wirken. Von der HTW Dresden arbeiten zwei wissenschaftliche Mitarbeiter an der technischen Umsetzung.

Ein datenbasiertes Netzwerk

Sollte BIM auch beim Betreiben der Immobilie Anwendung finden, ist es notwendig, eine Daten- und Diensteinfrastruktur zu nutzen, mit der Bestands- und Ausstattungsdaten zentral erfasst, gepflegt und gleichzeitig unternehmensübergreifend auf der Basis etablierter Standards für wohnungswirtschaftliche Geschäftsprozesse genutzt werden können. Die Zukunftsvision ist ein datenbasiertes Netzwerk, in dem alle am Betrieb der Immobilie beteiligten Akteure integriert sind.

Diese Themen gehen sogar über die bisher verstandene Definition von BIM hinaus und könnten als erweitertes BIM verstanden werden, da sowohl Daten als auch Kooperationsaufgaben übernommen werden.

Der besondere Fokus des Forschungs- und Entwicklungsprojektes IMMOMATIK liegt auf der Entwicklung einer digitalen Dienstestruktur die offenen Austauschformate nutzt. Den Kern bilden Datenserver für wohnungswirtschaftliche Daten der Gebäude (BIM) und der Außenanlagen (GIS).